Gerade haben wir einen „Einführungskurs Social Media“ an der Bundesakademie in Wolfenbüttel beendet, da wollen wir dieses Forum nutzen, um ein reales Problem aus dem Seminar in die Welt der Praxis zu tragen und hier offen zu diskutieren:
Ein Zusammenschluss einiger größerer Museen in einer Stiftung war mit zwei Mitarbeitern auf dem Seminar vertreten. Ziel war es, sich vor dem Start in die Social Media Welt noch Anregungen für den geeigneten Auftritt zu holen. In der Schlussrunde wurde dann die interne Diskussion in dieser Stiftung in das Seminarplenum getragen, um bei der Entscheidung zu helfen.
Diskutiert wurden zwei völlig entgegengesetzte Methoden, mit der Stiftung in Social Media umzugehen. Die eine Position bestand darauf, den Stiftungsgedanken auch in der Social Media mit einem Auftritt für alle 6 Häuser weiterzugeben und einen gemeinsamen Auftritt mit dem gemeinsamen Logo der Stiftung zu starten.
Die andere Position wollte mit dem berühmtesten Haus aus der Stiftung beginnen – unter dem Namen des Hauses, um dann sukzessive mit den anderen Häusern zu folgen und evtl. am Schluss auch noch die Stiftung mit einem gesonderten Auftritt in die Welt des Social Media zu holen.
Die Diskussion im Plenum wurde sehr leidenschaftlich geführt: Ein Argument war die Nutzer Perspektive – keiner der Besucher kennt die Stiftung, warum dann mit diesem Brand starten, dass wahrscheinlich auf wenig Resonanz trifft? Ein anderes Argument kam von einer anderen Kursteilnehmerin, die auch aus einem Zusammenschluss von mehreren Häusern kam und davon berichtete, dass gerade der Zusammenschluss und der gemeinsame Auftritt aller Häuser in Social Media dazu geführt habe, dass auch die besucherschwachen Häuser im Verbund letztendlich mit einem Besucheranstieg gesegnet waren.
Da wir an das Gesetz der Vielen glauben, geben wir diese Diskussion einfach in die Runde und hoffen auf rege Beteiligung in den Kommentaren!
Ja war wirklich ne spannende und wichtige Diskussion. Also ich denke man sollte gerade wenn man mit Social Media in einem Haus/Stiftung beginnt das sich aus mehreren, vielleicht sogar heterogenen Museen zusammensetzt erst mal schauen welches das bekannteste meiner Museen ist und sich darauf konzentrieren. Man kann sicherlich immer schon drauf hinweisen, dass es noch weitere Museen und Einrichtungen gibt die zum Gesamten gehören, aber erst mal dort anfangen / konzentrieren wo die größte Resonanz zu erwarten ist und dann später erweitern. Und gerade wenn es dann gelingt die virtuellen Besucher auf die eigene Website / Blog zu ziehen dann kommen sie ja auch automatisch mit dem großen Ganzen in Kontat.
Der Meinung bin ich auch. Ich kann aus der eigenen Praxis sagen, dass der Stiftungsbegriff, also die Rechtsform, für den Museumsbesucher eher abschreckend und uninteressant ist. Da geht es in erster Linie um interne Strukturen. Die Wenigsten verstehen, dass sich hinter der Stiftung mehrere Museen verstecken. Wenn es um unsere Museumsbesucher geht, versuchen wir auch in erster Linie als Museum aufzutreten nicht als Stiftung. Als solches werden wir auch gesucht, nicht nur im Social Web.
So, jetzt will ich aber auch mal einen „Pro“ – Dachverband-Kommentar – ich kann´s leider nicht