Wie war das eigentlich – das erste Mal….im Internet? Wo war das, wann war das und warum? Mit was für technischen Voraussetzungen habt ihr gearbeitet, wart ihr eher „first mover“ oder eher Nachzögling? Schreiben Sie/ schreibt uns all diese Geschichten in die Kommentare hier im Blog!
Auf die Idee sind wir auf dem Rückweg von der stART10 Konferenz in Duisburg gekommen. Wir haben in der Bahn zusammengesessen und uns eigentlich nur gewundert: Wie schnell ist die Entwicklung in den letzten Jahren voran gegangen. Facebook in 2009 in Deutschland noch nicht wirklich ein Thema und jetzt in der zweiten Hälfte 2010 ein Massenphänomen, das nicht mehr wegzudenken ist aus der Massenkommunikation (keine Nachrichten Sendung im TV, die nicht wenigsten einmal auf FB oder Twitteraccount hinweist.).
Aber, wie hat das eigentlich angefangen? Und da kamen wir uns wie Pioniere vor, als wir von der Zeit „damals“ redeten – obwohl das im Höchstfall 13/ 14 Jahre her ist.
Okay, wie war es denn bei mir (Hans-Jörg Woite)? Also ab 1997 haben wir gerade die Wanderausstellung Insekten – die heimlichen Herrscher des Natural History Museums London in Deuschland organisiert- immerhin 1,2 Millionen Besucher in 9 Ausstellungen. Ein Freund, Programmierer natürlich, erzählte vom Internet und dass es cool sei mit Suchmaschinen Dinge zu finden, wofür man sonst teure und dicke Bücher wie „Wer liefert was“ etc. braucht oder das man das Internet für die Werbung nutzen könnte. Ja und das es auch E Mail gibt- habe die Mailadresse bei berlin.de bis heute beibehalten. Ich glaube es war 1998, als wir unsere erste Internetseite für die Insektenausstellung von unserem italienischen Grafiker Fabio erstellen ließen – ehrlich gesagt war das grauenhaft häßlich und langsam, aber wir waren 1998 online. Und als dann das Modem unseres Internet PC – ich glaube ein 486 iger – surrte ( ja wir hatten in der Mitte des Raumes einen PC fürs Internet für alle 5 Mitarbeiter) da hatte man doch das Gefühl ganz vorne mit dabei zu sein. Privat kam dann 1999 der erste Internetzugang….auch per Modem natürlich, aber schon nach kurzer Zeit waren Internet und E Mail nicht mehr wegzudenken.
Ich (Markus Dreesen) für meinen Teil habe 1999 so „richtig“ angefangen: Als Redakteur und Moderator eines Berliner Radiosenders hatte ich die Ehre in der Arbeitsgruppe „Internetseite“ dabei zu sein und wir hatten so revolutionierende Ideen, wie z.B. die Babyphotos der Moderatoren auf die Homepage zu stellen. (Dafür hat mir eine Praktikantin einen Scan eines Babyphotos erstellt – mein erstes jpg, das ich heute noch besitze … oder ist es eine Kopie ❓ ) Zu diesem Zeitpunkt gab es in der gesamten Redaktion an einem zentralen Tisch EINEN internetfähigen Computer. An diesem Computer wurde meine erste Mailadresse eingerichtet (ein jüngerer Kollege zeigte mir gmx und sagte gleich: „Das ist umsonst!“ Schon damals war ich sparsam!!). Allerdings war es gar nicht schwer, einen Platz an diesem Computer zu erhaschen – das Interesse war nicht wirklich groß. Ende des Jahres habe ich mir dann meinen ersten persönlichen internetfähigen Comp geholt – rosa und I – mit Modem und gebrauchsabhängigem Account. Da war man noch richtig aufgeregt, wenn Ende des Monats die Rechnung kam …
Und jetzt sind Sie/ seid Ihr dran: Wie haben Sie/ habt Ihr mit dem Internet angefangen? Bitte die Geschichten in die Kommentare schreiben und gerne auch Fotos hoch laden auf unserer Facebook Seite. Wir freuen uns über viele Geschichten und natürlich auch übers Weitersagen über die Bookmarks oder auch gern traditionell übers Linkversenden per Mail 🙂
Ich kann mich noch erinnern, dass ich (ungefähr im Herbst) 1995 beim Tag der offenen Tür des „Schwäbischen Tagblatts“ in Tübingen war, und dort so aufregende Technologien wie Fotomontagen mit Photoshop, eine Digitalkamera und eben „das Internet“ vorgeführt wurden. Damals saß ich aber noch nicht selbst am Rechner.
Im März 1996 war ich bei einem ähnlichen Event bei den Grünen. Aus der Zeitung von diesem Tag ist folgende Äußerung von mir überliefert (sinngemäß): Wenn ich mir das zu Hause anschaffen würde, würde ich sicher süchtig danach werden. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich damals auch persönlich am Rechner saß.
Ab Herbst 1996 hatte dann mein Vater in der Uni Internet, so dass ich öfters mal dort war, ab Frühjahr 1997 wir in der Schule (12. Klasse; ich war auch in der Internet-AG, die unsere erste Homepage erstellt hat). Und ab April 1998 hatten wir einen Anschluss zu Hause (mit einem 33.600er-Modem bei einem lokalen, damals war man noch froh, dass der Einwahlknoten des Providers zum Ortstarif erreichbar war)
Vielen Dank! Wußte ich´s doch, ich war ein absoluter lame starter. Obwohl – Ehrenrettung – seit 1993 war ich – zumindest on the job – Mac User. Gilt das auch? 🙂
Moings,
ich mach’s kurz…
Anfang der Neunziger einen Zugang beim FEN (Freenet Erlangen Nürnberg), das damals von der Uni-Erlangen betrieben wurde, gemietet.
Dort über VT-100 Terminal Zugriff auf eMail (mit vi als Editor), FTP, GOPHER und IRC (damals noch ausschließlich mit Nummern-Channels) erhalten…
Das WWW war damals noch eine Spielerei, die ich mit Lynx nutzen konnte…
Servus,
Stephan
Es war 1995. Ich hatte seit etwa einem Jahr einen PC zu Hause und wollte das „neue Medium“ wahnsinnig gern ausprobieren. Ein Kollege besorgte mir ein Modem. Genau, so ein Ding mit hektisch blinkenden roten Lämpchen und Piepgeräuschen wie aus dem Weltraum. Wow, war das aufregend. Dann war ich drin. Und oben in die Zeile sollte ich was eingeben. Aber was denn bloß? Kein IE, kein Firefox, kein Google, kein Nix. Aller Anfang war schwer. 1998 war ich dann schon wahnsinnig dankbar für das Netz, weil ich mit Baby im Tragetuch vom Schreibtisch zu Hause aus recherchieren konnte. Feine Sache!
Hallo,
ich war ein absoluter Spätzünder. Zur KS12 hatten wir zu Hause am Dorf noch immer kein Internet und nach einem Schulwechsel gab es dort einen immer frei zugänglichen PC Raum… Da kamen dann meine ersten Interneterfahrungen zusammen 😉 Ks12= 2004. Dezent krass, aber ich denke ich hab‘ es soweit ganz gut hinbekommen 😀
Viele Grüße
So kommen Sie zusammen, die first- und die late movers. Weiter so! 🙂
Also das ich seit meinem ersten Mal keinen riesigen Bogen um das Internet gemacht habe, grenzt an ein Wunder, denn es war einfach nur furchtbar. Nicht das Internet, sondern die Folgen.
Da haste dann mal nen kleinen Bruder, der sich nen PC angespart hat und Muttern hat endlich beschlossen, uns ein Modem zuzulegen. Das war im schönen Jahr 2000 und ich unschuldige 14 Jahre alt. Mit viel Gedudel und Gequietsche war man nach nur 5 Minuten online und Mutter hüpfte fröhlig durch die Chatrooms. Lernte natürlich gleich jemanden kennen, den sie dann schön mit mit verkuppelte, den schließlich war der gute Junge erst 18. Vom Fortschritt der Technik berauscht, schworen wir uns nach 2 Tagen gleich die ewige Liebe – die sich aus dem Staub machte, als ich den Schönling zu Gesicht bekam.
Mensch, erste Chat-Erfahrung und dann so ein Reinfall. Seitdem verlege ich mich auf Wikipedia und meine geliebten Autoren-Foren^^
Hahaha…lustig…wenn man so darüber nachdenkt, ist schon so viel zeit vergangen, dass ich gar nicht mehr richtig genau weiß, wie es angefangen hat…meinen ersten kontakt mit einer email-adresse hatte ich aber 1999, da mein freund 6 wochen nach GR im urlaub war und ich zu der zeit auch noch kein handy besaß..das kam dann erst ein jahr später…war es die beste möglichkeit preiswert zu kommunizieren..
also war ich regelmäßig bei meiner schwester zu gast, die schon etwas fortschrittlicher war…
als die 6 wochen vorbei waren, wurde ich dann ebenfalls mit einem internetzugang versorgt..natürlich üder die telefonleitung (mit dem altbewährten tüdeldüüüüüü)…da war dann auch natürlich diese leitung ständig besetzt…
Das war 1998, frisch an der Uni Bochum eingeschrieben. Da gabs vom Technikzentrum die Zugangsdaten für den Ortstarif, dass man sich übers Rechenzentrum einwählen konnte. War das toll, als sich das frisch gekaufte Modem unter großem Piepen und wild blinkenden Lichtern in das WWW eingewählt hatte :-). Und liebe Kinder von heute, ihr könnt es euch wahrscheinlich nicht vorstellen, aber die Telefonleitung war dann besetzt! Wie Brockenhexe schon sagt: Flatrate gabs damals noch nicht und die Telefonrechnung in unserem Haushalt stieg über die Toleranz meiner Eltern hinaus.
Aufregend wars. e-Mails bekommen, die Homepage der Uni abklappern… und alles noch ohne Tante Wiki, Facebook und Co….